Zwischen Einhorn und Hoffnung: Der Kinderwunschweg meiner Kundin
- Désirée Tobler
- 30. März
- 2 Min. Lesezeit
Man sagt, jeder Mensch sei einzigartig – doch manchmal nimmt das Leben diesen Satz besonders ernst. So auch bei meiner Kundin, die mit einer seltenen anatomischen Besonderheit lebt: einem Uterus Unicornis. Der Uterus Unicornis, auch als einhörnige Gebärmutter bezeichnet, ist eine vergleichsweise seltene Fehlbildung der Gebärmutter, bei der das Organ nur über ein funktionierendes Horn verfügt. Das zweite Horn ist entweder nicht oder nur rudimentär ausgebildet. Diese Fehlbildung stellt eine zusätzliche Herausforderung auf dem Weg zum Kinderwunsch dar, da die Möglichkeit einer Schwangerschaft erschwert sein kann, aber nicht ausgeschlossen wird.
Die medizinische Reise meiner Kundin begann, wie es bei vielen der Fall ist, mit dem Rat: „Versuchen Sie es mal eine Weile.“ Eine scheinbar einfache Aussage, die jedoch nicht annähernd die Komplexität und die Emotionen widerspiegelt, die mit einem unerfüllten Kinderwunsch einhergehen. Untersuchungen, Operationen und Hormonbehandlungen folgten – jeder Schritt begleitet von Hoffnung und Sorge, von Warten und Bangen.
Als sich schliesslich eine Schwangerschaft einstellte, war die Freude gross – doch sie wurde von einem schmerzhaften Verlust überschattet. Ein Moment, der alles infrage stellte, der das Leben für einen Augenblick anhielt und unzählige Fragen aufwarf. Warum? Weshalb? Wie kann es weitergehen? In dieser schweren Zeit suchte sie nach Halt und fand Unterstützung in meinem Coaching. Sie lernte, ihre Perspektive zu verändern und mit den Herausforderungen anders umzugehen. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: „Das Leben ist ein Prozess, kein Projekt. Und Kinder sind ein Geschenk, keine Deadline.“
Zwischen Hoffen und Bangen hat sie auch gelernt, auf sich selbst zu hören und sich die Unterstützung zu holen, die sie braucht. Sie weiss, dass eine Zweitmeinung eines Arztes wertvoll sein kann und dass es in dieser Reise keine einfachen Antworten gibt. Doch sie geht ihren Weg mit Kraft, Vertrauen und der Bereitschaft, offen zu bleiben für das, was kommt.
Ob sie ihr Wunschkind eines Tages in den Armen halten darf, bleibt ungewiss. Doch eines ist sicher: Sie setzt sich mit all ihren Kräften dafür ein, ihren eigenen Weg zu finden. Und ich bin dankbar, sie dabei begleiten zu dürfen.